Anderas Hofer, Kajetan Sweth und die Zottlöderer Nachfahren
Der Student Sweth kam 1809 nach Tirol, wurde von Hofer für den Tiroler Volksaufstand gewonnen und stieg so zu seinem Sekretär und Berater, aber auch zum Oberjäger der Passeirer Schützenkompanie auf. 1810 wurde er zusammen mit dem Sandwirt gefangen genommen und nach Mantua gebracht. Doch Döninger, wie Hofer ihn nannte, wurde begnadigt und konnte nach der Flucht sein Leben als Beamter in Innsbruck bis 1864 fortsetzen.
Sweths Taufpatin war Maria Anna Neuhold, Urenkelin von Heinrich Zottleder aus dem böhmischen Erzgebirge.
Andreas Hofer letzte Ruhestätte in der Hofkirche
Innsbrucker Hofkirche mit dem leeren epochalem Grab von Kaiser Maximilian aber auch der letzten Grabstätte von Andreas Hofer und Cajetan Sweth.
Wandtafel in der Hofkirche
Die Ruhestätten der beiden engsten Vertrauten von Andreas Hofer
Geburts- und Taufeintragung des Cajetan Sweth durch Taufpatin Maria Anna Neuhold (Enkelin des Hans Caspar Zottleder, einer Familie die ursprünglich aus Tirol kommt und bereits mit Johann Zott den Raths-und Zahlmeister von Kaiser Maximilian (dem letzten Ritter in Innsbruck) gestellt haben.) Johann Zott war auch Salzmaier in Hall in Tirol.
Ein Auzug von Seite 48 von nachfolgend beschriebenen Buch!
Weiterführende Informationen:
Heinrich Zottleder wurde am 21.09.1647 in Schönlind, Neudek, Böhmen geboren und war dann Bürger der Bergbaustadt Gräslitz im Erzgebirge und arbeitete als Loh- und Rothgerbermeister. Verstorben ist er im niederösterreichischen Jettsdorf am Kamp. Er war verheiratet mit der am 03.07.1672 geborenen und am 11.10.1705 in Jettsdorf am Kamp verstorbenen Margaretha Pecher aus Graslitz in Böhmen, eine Tochter des Ehrbaren Johann Pecher, Bürger und Rothgerbermeisters in Heinrichsgrün im Erzgebirge.
(1) Die Familie Kodolitsch kommt aus den Luttenbergischen Weinbergen (Ptuj Slowenien) und hat sich gegen die Türken im Türkenkrieg verdient gemacht. Es geht dies aus der Diplomatie ddo. Laibach, 21. Novembder 1681 hervor, durch das Johann Seyfried Herzog zu Krumau, Fürst zu Eggenberg etc. aufgrund seines Großen Paladinats „Paull und Thomas den Khodelitschen zum Khag, Gebrüdern“, den Adel verleiht. Johann Peter ist der Sohn Pauls von Kodolitsch, röm-kath und evangelisch von Österreich (Steiermark, Niederösterreich und Triest) und Indien (Provinz Sinde der Präsidentschaft Bombay). Johann Peter wurde durch seine erste Ehe zu einem einflussreichen Eisenverleger in der Südsteiermark.
(2) Maria Anna Kodolitsch hatte am 22. Juli 1755 den gräflichen Rindsmaulschen Güterdirektor Johann Ferdinand Neuhold (geb. 1723. gest. am 4. Februar 1770) geheiratet.
Neben den beruflichen Verbindungen bestanden zum Haus der Grafen Rindsmaul auch solche privater Natur, denn unter der Patenschaft und in der Grazer Hauskapelle der Rindsmaul wurde der Großteil der Neuholdschen Kinderschar getauft. Ähnlich nahe stand die Familie Neuhold dem Grazer Armenarzt Dr. Georg Sweth dessen Sohn Cajetan am 18. August 1785 von Maria Anna Neuhold in Vertretung ihres namengebenden Sohnes Cajetan Neuhold Doktoranden der Medizin (1764—1788) über das Taufbecken gehalten wurde. Mehr als zwanzig Jahre später wird dieser Cajetan Sweth in den Tiroler Befreiungskriegen Weggefährte Andreas Hofers sein.
Sweth, Kajetan Karl
(*Graz 1785, †Innsbruck 1864)
Kajetan Sweth begann 1809 das Studium der Philosophie in Salzburg. Auf einer Reise nach Südtirol lernte er den Oberkommandanten der aufständischen Tiroler Andreas Hofer kennen, der ihn für den Kampf zu begeistern vermochte. Er wurde umgehend der zweiten Passeirer Schützenkompanie zugeteilt, nach dem dritten Gefecht am Bergisel wurde Sweth Oberjäger der Passeierer Schützenkompanie. Sweth entwickelte sich zum privaten Sekretär und Berater Andreas Hofers. Zusammen mit ihm flüchtete er auf die Pfandleralm oberhalb von St. Martin in Passeier, um sich einer drohenden Verhaftung zu entziehen. Am 28. Jänner 1810 wurde Sweth zusammen mit Hofer, dessen Frau Anna und Sohn Andreas von einem 600 Mann starken italienischen Freicorps gefangen genommen. Sweth wurde wie Hofer in Mantua zum Tode verurteilt, dann aber begnadigt. Nach drei Jahren Haft auf Elba gelang ihm die Flucht nach Österreich. Ab 1816 arbeitete Sweth wieder als Beamter in Innsbruck, 1824 schrieb er seine Erinnerungen an die Aufstände nieder. Seit 1975 ist Kajetan Sweth neben Andreas Hofer und Pater Haspinger in der Innsbrucker Hofkirche bestattet.
Auszüge aus nachfolgend beschriebenen Buch:
Am 9-ten Jänner 1719 hab ich Johan Peter Kodolitsch mich Verheirath mit Anna Cecillia gebohene Fuchsin, belihe gestorben den 9ten May 1729.
Den 5ten July 1729 habe mich wiederum mit Maria Anna gebohrene Zotledterin Verheirath wo wir folgende Kind gezeugt hat.
Am 29. Dezember 1711 bin ich Maria Anna Zothlederin gebohren, ein Kodolitschin (Ihr Vater war Hans Caspar Zottleder aus Gräslitz in Böhmen)
1773 den 29 Jener an einem Dienstag um 9 Uhr Vormittag ist meine liebe Frau Mutter Maria Anna Kodolitschin, gebohrene Zötlöterrin gestorben im Alter von 63 Jahren 2 Monath …..
Geschrieben von der Tochter und Witwe Maria Anna Neuhold gebohrene Kodolitschin
Die Informationen stammen aus einem Buch:
Im kleinen Nachlass des Heraldikers und Vizedirektors des Haus-, Hof- und Staatsarchivs Alfred Anthony Ritter von Siegenfeld (1854-1929), der vom Steiermärkischen Landesarchiv im Jahr 1997 erworben werden konnte, liegt ein in rosafarben marmoriertes Klatschpapier gebundener „Neuer Salzburger Schreibkalender" auf das Jahr 1756.
Dieser Kalender interessiert hier weniger aufgrund der Tatsache, dass er im gedruckten Teil mit dem 27. Jänner den Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozarts enthält, sondern weil sich auf mitgebundenen Durchschussblättern zahlreiche familiengeschichtliche Notizen des 18. und 19. Jahrhunderts finden. Aus diesen ergibt sich, dass jenes Familienbüchlein offenbar von Maria Anna Kodolitsch (1732-1786 ), Tochter der Maria Anna Zottlederin, begonnen und zunächst von ihrer Schwiegertochter Anna geb. Weidinger weitergeführt wurde. Maria Anna Kodolitsch hatte am 22. Juli 1755 den gräflich Rindsmaulschen Güterdirektor Johann Ferdinand Neuhold (geb. 1723. gest. am 4. Februar 1770, einen Tag vor der Geburt seines letzten Sohnes Procopius) geheiratet, wie sie selbst vermerkt (S. 3).
Auf 64 von insgesamt 109 erst von junger Hand paginierten Seiten enthält das Familienbüchlein die Zeit von 1719 bis 1860 umspannende, oft detaillierte Notizen über Geburten. Verehelichungen, Todesfälle und ähnliche private Anlässe und Ereignisse in Familie und Freundeskreis der Neuhold und Kodolitsch selbst sowie zu Mitgliedern mehrerer verschwägerter Familien - so etwa jenen des Grazer Buchbinders Miller, der Leutzendorf, des Offiziers Anthony von Siegenfeld und anderer Schwiegerkinder. Aus der Verwandtschaft mit den Anthony erklärt sich auch die Überlieferung des Familienbüchleins. Denn Joseph Franz Anthony von Siegenfeld und Ottilie Neuhold von Neuholdau (Urenkelin der Maria Anna), die am 19. April 1852 in der Schlosskapelle zu Eggenberg das Eheband knüpften, wurden zu Eltern Alfred Anthony von Siegenfelds. Zum 5. März 1773 findet sich der Eintrag Maria Anna Neuholds über den Tod der gahr guthen Nachbarin und Freuntin Elisabeth Königer, der erst 35jährigen Ehefrau des Bildhauers Veit Königer, zum 29. November 1780 der Vermerk über das Ableben von unser aller guetigster Landes Mutter Maria Theresia (... sie ist in Himmel). Auch der zeitliche Hintritt des Grazer Stadtpfarrers Joseph Franz Aichmayr (17. August 1785) und jener des Fürstbischofs von Seckau Roman Sebastian Zängerle (27. April 1848) werden genannt.
Neben den beruflichen Verbindungen bestanden zum Maus der Grafen Rindsmaul auch solche privater Natur. Denn unter der Patenschaft und in der Grazer Hauskapelle der Rindsmaul wurde der Großteil der Neuholdschen Kinderschar getauft.
Ähnlich nahe stand die Familie Neuhold dem Grazer Armenarzt Dr. Georg Sweth, dessen Sohn Cajetan am 18. August 1785 von Maria Anna Neuhold in Vertretung ihres namengebenden Sohnes Cajetan Neuhold, Doktoranden der Medizin (1764—1788) über das Taufbecken gehalten wurde. Mehr als zwanzig Jahre später wird dieser Cajetan Sweth in den Tiroler Befreiungskriegen Weggefährte Andreas Hofers sein.
Aus der Militärzeitung vom 23. April 1864
Kajetan Karl Sweth - der Leidensgefährte Andreas Hofers
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